Aufbau der
„Gaia-X Hub Austria – Domain Energy“

Der Energiemarkt wurde in den letzten Jahren durch die Diversifizierung der Marktteilnehmenden, die Einführung neuer Akteure sowie der fortschreitenden Digitalisierung einem signifikanten Wandel unterzogen. Traditionell dominierten große Energieversorgungsunternehmen den Markt, doch die Liberalisierung und die Energiewende haben das Marktumfeld grundlegend verändert. Nicht nur die Zunahme der Energiedienstleister, sondern auch die Entwicklungen in Richtung Aggregatoren bzw. Prosumer (Konsument*innen, die gleichzeitig Produzent*innen sind) eröffnen neuen digitalen Geschäftsmodellen ein breites Feld im Energiemarkt. Die Digitalisierung hat die Marktkommunikation und die Einführung intelligenter Netze (Smart Grids) vorangetrieben, wodurch weitere neue Akteure wie IT-Unternehmen in den Energiemarkt eintreten konnten. Mit der Zunahme dezentraler Energieerzeugung sind Verbraucher*innen in der Lage, selbst Energie zu produzieren und Überschüsse zu teilen oder zu verkaufen. Konzepte wie Energy Sharing auf Basis von Erneuerbaren Energiegemeinschaften ermöglichen die direkte Beteiligung verschiedener Akteursgruppen an der Nutzung erneuerbarer Energien, was zu einer weiteren Diversifizierung der Marktteilnehmenden führt. Nicht zuletzt sind auch die Bestrebungen auf regionaler und kommunaler Ebene in Bezug auf Energieinfrastrukturen, Stichwort Bürgerenergiegemeinschaften, nicht zu vernachlässigen.

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Neue Marktprozesse erlauben und bedingen die effiziente Nutzung vorhandener Daten und machen sich gleichzeitig weitere Daten wie Sensor- und IoT-Daten, Wetterdaten oder Mobilitätsdaten zunutze. Hier kommen nun sogenannte Data Spaces ins Spiel. Data Spaces fördern eine sichere, strukturierte und kontrollierte Speicherung, Verwaltung und den Austausch von Daten. Ihr Hauptziel ist es, die Souveränität der Dateneigentümer*innen zu stärken. Teilnehmer*innen in Data Spaces können festlegen, wer unter welchen Bedingungen auf Daten zugreifen darf.

Ergänzt wird dies durch transparente und nachvollziehbare Protokollierungen, die das Vertrauen der Nutzer*innen stärken und die Einhaltung von Datenschutzvorschriften fördern.

Die Herausforderungen im Energiesektor liegen klar in der Nutzung der Daten aller teilnehmenden Akteure. Die Interoperabilität zwischen Marktteilnehmenden wie private Haushalte, Energieversorger oder Technologieunternehmen sowie den genutzten Systemen führt zu effizienten Marktprozessen mit Vorteilen für alle Beteiligten. Die bereits angesprochenen neuen Geschäftsmodelle wie Peer-to-Peer-Energiehandel, dynamische Tarife, Prognosemodelle für Energieproduktion- und Verbrauch oder integrierte Dienstleistungen wie Smart Home Lösungen oder Energieeffizienzberatung, aber auch die Schaffung von Transparenz über Herkunft und Verbrauch von Energie zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen sind erstrebenswerte Ziele im Bereich der Domäne Energie.

Die Vernetzung mit Organisationen aus aktuellen Leuchtturmprojekten in Forschung und Industrie, Standardisierungsinitiativen sowie Start-Ups und innovativen Köpfen in diesem Forschungsfeld stehen im Fokus dieser Domäne.

Koordination & Kontakt

Silke Palkovits-Rauter

Koordination & Kontakt