Nachbericht
|September 23, 2022

drei Menschen vor Fotowand

Vom 7. bis 8. September fand in Berlin die GFXS Connect statt, welche Vorort und Remote (via Livestream) besucht werden konnte. Es trafen sich viele Vertreter:innen und führende Köpfe hinter der Gaia-X Initiative in Berlin. Der Gaia-X Hub Österreich nutzte den Event, um sich zu vernetzen und sich mit Vortragenden und Besuchern auszutauschen. Der erste Tag war geprägt von Strategie und Vision.

Auch wenn es noch viele Zweifler:innen gibt, so wurde mit dem Veröffentlichen der Gaia-X- Föderationsdienste auf GitLab der Erste Schritt getan, um Innovation und Souveränität voranzutreiben. Auch ist man sich sowohl in der Community als auch Politik einig, das Gaia-X einen essenziellen Beitrag leistet, um den komplexen technischen als auch rechtlichen Rahmen auch für KMUs zugänglich zu machen, die nicht die Kapazitäten haben, um in diesem Umfeld agieren zu können. Deutschland wie auch Österreich sind ein Land der KMUs. Der Anteil ist mit über 99% signifikant. Es braucht somit Europäische Regeln und Vertrauen in Gaia-X als Rückgrat der Europäischen Digitalzukunft in die Datenökonomie. Dies wird uns nicht über Nacht gelingen, aber Gaia-X ist was wir alle daraus machen, jede:r kann mitarbeiten und seine Stimme einbringen. Zwar mache das die Entwicklung herausfordernd, aber durch diese Diversität in Europa kann Neues als auch Relevantes entstehen. Ein Satz blieb mir von Harald Summa Hauptgeschäftsführer des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V. in Erinnerung: „Niemand erkannte in den 90er die Bedeutung des Internets und Gaia-X kommt mir vor wie ein Déjà-vu an die Zeit, in der das Internet von der Idee Einzelner zu einer Vision Vieler wurde“.

Der Erste Tag klang bei einem Networking-Abendevent aus, bei dem wir mit anderen Konferenzgästen bei gemütlicher Atmosphäre in Kontakt treten konnten und spannende Diskurse führten.

Tag 2 startetet mit Vertreter:Innen aus Politik und Wirtschaft und endete in technischen Deep Dives

Den Beginn machte die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner, sie sagte in ihrer Keynote am Morgen, Europa brauche digitale Souveränität, dabei dürfe das Drängende nicht den Blick für das Wichtige verstellen. Denn egal, ob Energie- oder Datenmonopole: „Zwar müssen wir heute Krisen managen, aber wir müssen auch die Zukunft vorantreiben.“ Auch in der Krise solle man an die Zukunft denken, Unternehmen sollen ihre Daten selbstbestimmt nutzen und teilen können. Im Anschluss hatte Iris Plöger, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e.V), einen Impulsvortrag zum Thema die Bedeutung der Digitalen Souveränität, und forderte die Initiativen rund um Gaia-X auf jetzt in die Breite zu bringen.

Damit wurde die Erwartungshaltung an die Umsetzer:innen recht klar formuliert, und Andreas Weiss, Geschäftsbereichsleiter Digitale Geschäftsmodelle im eco Verband, konterte mit der Aussage auf dem Panel, dass „jetzt die Zeit ist, Gaia-X aus der Theorie in die Praxis zu bringen, denn Gaia-X leistet das, auch wenn es für Viele abstrakt ist, denn es schafft die Grundlagen für neue digitale Geschäftsmodelle und resilientere IT-Infrastrukturen.“

Ein spannender Teil am zweiten Tag war das Thema Rechtsrahmen in Europa. Es wurden aber auch viele Fragen zum rechtlichen Rahmen an die Verantwortlichen herangetragen, Gaia-X leistet einen Beitrag, komplexe Rechtsrahmen und komplexe digitale Geschäftsmodelle vereinfacht unter einen Hut zu bekommen und die Unternehmen und Anwender von Risiken zu befreien und man stellt durch die Kooperationen und Zusammenarbeit in Gaia-X sicher, dass wir alle das gleiche Verständnis haben. Rebekka Weiß, Leiterin Vertrauen und Sicherheit (Bitkom), will technisches und rechtliches Verständnis in den Gaia-X Arbeitsgruppen zusammenbringen. „Wir entwickeln ein gemeinsames Verständnis von Datenräumen und Datenaustausch.“ Eine wichtige Aufgabe sei hier die Entwicklung digitaler Identitäten für zukünftige Anwendungen. „Identitäten sind zentrale Bausteine in Gaia-X.“

Danach ging es in die Deep Dives von GXFS, und welche Teile der Werkzeugkiste bereits existieren. Einen guten Überblick gibt es auf der Website, wo alle Funktionalitäten auf einem 2-Seiter zusammengefasst wurden. Die Vortragenden machen klar, dass man mit dem GXFS-Werkzeugkasten ein Handwerkzeug bekommt, mit dem Unternehmen Föderationen, Identitäten, Konformitäten in eine Governance Struktur bringen und diese über ein zentrales Portal orchestrieren können. Im Umkehrschluss heißt dies natürlich, dass es nicht eine „One size fits all“ Implementierung gibt, und es nun an den Unternehmen liegt mit diesem Werkzeugkasten ihre Anforderungen in ihren Bereichen umzusetzen und zu implementieren. Der Erste Schritt ist die Selbstbeschreibung als Anbieter, und auch hier unterstützen die Services. Wenn Sie mehr wissen wollen, besuchen Sie uns am 29.09. von 10:30 -12:00 Uhr auf unserer nächsten Gaia-X Inside #3.

Nach zwei Tagen, gefüllt mit Erfahrungsaustausch, Wissensvermittlung und Networking, verließen wir die GXFS Connect 2022 in der STATION Berlin. Wir alle nahmen ein tieferes Verständnis der verschiedensten Projekte mit und wie nahe wir alle gemeinsam schon dem Ziel gekommen sind, die Potenziale und Versprechen von Gaia-X wahrwerden zu lassen.

Die gesamte Studie der 11 Projektteilnehmenden steht ab sofort hier zum Download verfügbar.