Gaia-X ist eine Initiative zum Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa, welche von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in vielen EU-Mitgliedsstaaten gemeinsam getragen wird.

Die Gaia-X Initiative entwickelt Regeln und Mechanismen, um einen vertrauensvollen und sicheren Datenaustausch zwischen Geschäftspartnern zu unterstützen, um die Entwicklung von datengetriebene Geschäftsmodelle in den unterschiedlichen Marktbereichen (Domänen) zu unterstützen. Neben notwendigen technischen Services zur Unterstützung eines flexiblen und vertrauensvollen Datenaustausches zwischen verschiedenen Stakeholder:innen, ist vor allem die Bildung von konkreten Geschäftsmodellen in spezifischen Anwendungsbereichen (Use Cases) und die damit verbundene Entwicklung von Datenräumen (Data Spaces) eine notwendige Zielrichtung.

Unternehmen, Service-Anbieter:innen, KMUs und Bedarfsträger:innen aus der Verwaltung sind dabei mit der großen Herausforderung konfrontiert notwendiges technisches, strategisches als auch Business Know-How zu entwickeln, Netzwerke auch in neuen Marktbereichen zu etablieren und auch Erfahrungen durch einen frühzeitigen Informationsaustausch mit Marktbegleitern sicher zu stellen, um eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in diesem neuen entstehenden Geschäftsbereich zu erreichen.

Diese neue Technologie- und auch Marktdynamik widerspiegelt sich auch in den unterschiedlichen nationalen und EU weiten Innovations- und Förderprogrammen, um in Europa den Aufbau von Kompetenzen und Fähigkeiten zu unterstützen. Die folgende Übersicht dient dazu einen ersten Überblick über relevante Förderprogramme, Netzwerke und Ansprechpartner:innen zu schaffen.

Gaia-X relevante Förderprogramme zielen im Wesentlichen auf der Förderung der Entwicklung von Datenräumen (Data Spaces), Data Sharing Plattformen und Datenaustauschmethoden als auch Datenverarbeitungsmethoden im Data Science und KI-Bereich ab.

Auf europäischer Ebene gibt es laufend Ausschreibungen in unterschiedlichen Programmen um Gaia-X relevante Projekte entsprechend zu fördern. Insbesondere die Ausschreibungen der Programme Horizon Europe und Digital Europe sind dafür zu beachten.

Ebenso ist das Communities des European Institute of Innovation & Technology (EIT) ein wichtiger Stakeholder mit entsprechenden Zielsetzungen zur Förderung der aufkommenden Datenwirtschaften.

Sämtliche Ausschreibungen der Europäischen Kommission sind unter Single Electronic Data Interchange Area (SEDIA) zu finden.

Für die verschiedenen EU Programme wie Horizon Europe und Digital Europe gibt es bei der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) fachliche Expert:innen, die über detaillierte Informationen zu den Programmen verfügen und gerne weiterhelfen.

In Österreich können Projekte mit Gaia-X-Bezug potenziell durch inhaltlich passende Ausschreibungen der FFG bzw. des Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt werden. Dazu gehören insbesondere

• die FFG-Programme mit Schwerpunkt Digitalisierung und Breitband Förderungen im Bereich der digitalen Schlüsseltechnologien sowie
• die aws-Programme zur Erprobung und zum Einsatz von künstlicher Intelligenz, zu denen z.B. das Programm AI Adoption gehört.

Von FFG und aws wird der Förderpilot als Informationsplattform zur Suche nach passenden nationalen Förderprogrammen angeboten.

Ähnlich den österreichischen Förderungen können regionale Forschungs- und Entwicklungsprogramme für Projekte im Kontext von Gaia-X avisiert werden. Dazu gehören beispielsweise

• OÖ: das Programm zur Stimulierung von Kooperationen zur Umsetzung von kooperativen Forschungs-, Entwicklungs- bzw. Organisationsvorhaben für oberösterreichische Betriebe,
• Kärnten: die Förderung innovativer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen in Kärnten oder
• Wien: die Förderungen zu Innovation, zu Forschung oder zu neuen Produkten und Herstellungsprozessen in Wien.

Auf regionaler Ebene können auch die Steckbriefe der Plattform Industrie 4.0 eine hilfreiche Übersicht zu bundesländerspezifischen Fördermöglichkeiten im Bereich der Digitalisierung darstellen.

Im Digital Europe Programme (DEP) Programme werden mit 50% von der EU-Kommission gefördert. Auf nationaler Ebene können diese EU-Förderungen entsprechend durch nationale Ko-Finanzierung erhöht werden.

Im letzten DEP-Call waren folgende Themenbereiche ausgeschrieben:

• Mobility
• Media
• Manufacturing

Im Q1 2023 DEP-Call (Deadline 01.2023) lag beispielsweise der Themenschwerpunkt auf „Cloud, Data and AI“.

Im Q2 DEP-Call (Call öffnet am 11.5.2023) sind folgende Data Space Schwerpunkte definiert:

• Green Deal Data Space
• Data Space for Cultural Heritage
• Data Space for Skills
• Data Space for Tourism
• Federated European Infrastructure for Intensive Care Units’ data
• Genome of Europe: Data Generation
• Digital Product Passport

Im Q4 2023 DEP-Call sind folgende Data Space Schwerpunkte geplant:

• Energy Data Space
• Data Space for Manufacturing (deployment)
• Agricultural Data Space
• Data Space for Public Administration (grants)
• Supporting Patients‘ Access to their Health Data for Primary Use Based on MyHealth@EU

FFG Webinar: „DIGITAL – GET SET GO Call 1 2023“. Wissenswerte Informationen zu den Ausschreibungsthemen im neuen Arbeitsprogramm 2023-24 des DIGITAL Europe Programme werden vorgestellt.

Wann: 10. Mai 2023

Anmeldung: https://www.ffg.at/form/digital-get-set-go-call1-2023?source_entity_type=node&source_entity_id=195099

Ansprechpartner

• FFG: Max Arends
• +43577554206